[3.6.2] Dexa-Messung
Kann man das Bauchfett messen?
Erste Hinweise gibt bereits das Maßband, allerdings kann man damit das unter der Haut befindliche Fett nicht immer von dem der Bauchhöhle unterscheiden. Mit dem gleichen Gerät, das die Knochendichteuntersuchungen möglich macht, lasst sich auch das Bauchfett abschätzen, nämlich mit der Dual-Photonen-Absorptionsmessung. Das viszerale Fett soll nicht mehr als drei Liter ausmachen, was darüber ist, belastet den Körper. Deswegen wird es sich in Zukunft lohnen, nicht nur die Knochendichte zu dokumentieren, sondern gleichzeitig auch sich Informationen über die Menge dieses viszeralen Fettes zu verschaffen. Werden übermäßig Kalorien aufgenommen und ist weder die Reproduktion noch der schnelle Energiebedarf, wie er z.B. bei sportlichen Aktivitäten notwendig ist, gefordert, so lagert sich das Fett nicht im Unterhautgewebe an, sondern geht in den Bauchraum und vermehrt dort die gesundheitsbedrohende Zone des Gedärme-Fettes. Dies ist mitunter in den Wechseljahren der Fall, vor allem dann, wenn zu wenig körperliche Aktivität stattfindet. Schon deswegen ist zu Beginn der Menopause eine doppelte Kombination sinnvoll: Einerseits den Alkohol einzuschränken und andererseits körperliche Aktivität, vor allem Sport zu vermehren. Auch das Zurücknehmen des Essens ist gerade in dieser Lebensphase sinnvoll, da Gebärmutter, Eierstöcke und Eileiter ihre Arbeit reduzieren und dadurch weniger Energie benötigen. Wird allerdings Nahrung in gleicher Weise wie vor der Menopause zugeführt, dann kann dies zu einem Speicherungseffekt im Bauchraum führen. Die Dexa-Messung des Knochens und des viszeralen Fettes gibt uns darüber objektive Informationen. Sie hilft auch- psychologisch – beim Abnehmen, vor allem wenn man anfangs noch keine Änderung in den Kleidern bemerkt. Das erste Fett, das man bei der Nahrungseinschränkung verliert, ist eben besagtes viszerales Fett. Dieses ist damit leicht mobilisierbar, es wird aber auch auf der anderen Seite leicht gespeichert.
Es gibt ein Hormon, welches den Einbau von Fett in die Adipozyten des Bauchraumes fördert: Das Kortisol. Dies gibt auch Sinn: denn das Kortisol ist das Hormon des Stresses, der Gefährdung und der Belastung; auch durch äußere Feinde, wie Bakterien und Viren, für deren Abwehr dieses viszerale Fett notwendig ist. Das Progesteron ist der große Gegenspieler des Kortisols und hemmt damit den zu starken Einbau von Fett zwischen den Gedärmen. Kortisol wird auch freigesetzt, wenn man sich im seelischen Stress befindet und hier ist eine Versuchung groß, nämlich in Stress-Situationen vermehrt kohlenhydratreich zu essen. Dies sollte man meiden, soweit man es kann, denn die Nahrung gegen Stress wird vor allem in den Bauchraum befördert, da der Körper nicht unterscheidet, ob es seelischer Stress oder Stress durch eine Parasitengefährdung ist, in beiden Fällen wird das Stress-Hormon Cortisol ausgeschüttet und lotst die Triglyceride in das viszerale Fett hinein.
Nimmt das viszerale Fett zu, dann leiden in erster Linie das Herz und das Kreislaufsystem. Die Wissenschaft hat wiederholt demonstriert, dass Fett nicht Fett ist und beim Übergewicht es vor allem auf den viszeralen Fettanteil ankommt. Ist er weit über 3 Liter, werden in besonderer Weise Herz und Blutgefäße belastet. Wahrscheinlich wird dadurch auch das Risiko für hormonabhängige Karzinome, wie für das Brustkrebs und das Prostatakarzinom erhöht.
Um die Fettverteilung im Körper objektivieren zu können, kann man sich der Dexa Messung bedienen. Die Dexa-Messung ist die teuerste Waage der Welt, sie erlaubt genau – von Körperregion zu Körperregion – den Anteil zwischen Muskel und Fettgewebe auseinander zuhalten und isoliert zu messen. Damit wird es möglich, die Gewichtsveränderungen in den einzelnen Körperregionen objektiv zu dokumentieren.