[1.6] Muskulatur
Ergänzung zur Knochendichtemessung
Ähnlich wie die Knochendichte nimmt auch die Muskelmasse im Laufe unseres Lebens ab. Der Mangel an Knochensubstanz wird Osteopenie (im fortgeschrittenem Stadium Osteoporose) bezeichnet. Das Fehlen ausreichender Muskelfasern heißt Sarkopenie.
In jüngster Zeit hat man die vielfältige Bedeutung des Muskels erkannt und versucht – genauso wie beim Knochen – den altersbedingten Muskelverlust aufzuhalten. Denn die Muskeln dienen nicht nur den Bewegungen, sondern bilden zahlreiche Gewebshormone und Schutzfaktoren, die den Stoffwechsel auf Trab bringen und das Immunsystem anregen. Der im Alter mitunter festzustellende Muskelverlust verschlechtert damit nicht nur die Bewegungsmöglichkeiten, sondern darüber hinaus auch das Immunsystem, es verringert die Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien und wirkt sich ungünstig auf den Stoffwechsel aus.
Bei körperlicher Bewegung ist der Muskel in der Lage, körpereigene, blutdrucksenkende Stoffe freizusetzen, die die Blutgefäße entspannen und damit dem Bluthochdruck entgegenarbeiten.
Ab dem 30. Lebensjahr nehmen Erwachsene alle 10 Jahre im Schnitt 3 kg Muskelmasse ab, ab der Menopause kann es fast ein dreiviertel Kilo pro Jahr sein.
Wie kann die Muskeldichte gemessen werden?
Dexa-Body Composition BefundGenauso wie die Knochendichte, durch die Dual-Photonen-Absorptionsmessung (Dexa-Verfahren). Die Messung dauert ca. 15 Minuten und wird mit dem gleichen Apparat vorgenommen wie auch die Knochendichtemessung. Dadurch bekommt man ein genaues Bild über die Muskelfettverteilung im gesamten Körper. Diese Werte können behilflich sein, den Trainingserfolg zu dokumentieren, andererseits erlauben sie die Überwachung des Fett-und Muskelanteiles an jeder Stelle unseres Körpers. Dadurch bekommt man Hinweise, welche Regionen besonders bzw. mehr trainiert werden müssen.

Die Muskeldichtemessung informiert gleichzeitig über das gefährliche Bauchfett
Innerhalb unserer Gedärme gibt es Fettzellen, die den Körper besonders belasten. Sie heißen Bauchfettzellen bzw. viszerale Fettzellen, sie sind in der Lage, Entzündungsähnliche Substanzen frei zu setzen, mit denen sich früher der Mensch gegen Infektionen geschützt hat. Wird das Bauchfett jedoch zu schwer, steigen auch die Entzündungssubstanzen an und richten sich gegen körpereigenes Gewebe, gegen Blutgefäße, Bauchspeicheldrüse, etc. Deswegen wird dieses Fett auch mit den Granulomen der Zähne verglichen.
Nach dem derzeitigen Wissensstand soll es nicht mehr als 3 kg betragen, da es ein Risikofaktor für zahlreiche Erkrankungen ist, muß dieses Fettgewebe in Schranken gehalten werden.
Wie kann man die Sarkopenie verbessern und das Bauchfett verringern?
Ausreichende körperliche Aktivität, gezielte Bewegungen, die Einschränkung des Alkoholkonsums und eine fallweise Reduktion der Kalorien sind nach wie vor die besten und billigsten Empfehlungen, eine gesunde Body composition zu erhalten. Allerdings können auch hormonelle Störungen für eine Zunahme des Fettgewebes und für einen Verlust von Muskeln verantwortlich sein. Dazu gehören Störungen der Schilddrüse, des Insulin-Glukosestoffwechsels, der Gallensäure, aber auch der männlichen Hormone und des somatotropen Hormons. Bei Problemen mit der Muskel-Fett-Verteilung in unserem Körper kann sich diese Diagnostik als sinnvoll erweisen.